Bei den NEW drehte sich alles um Kunst und Kultur

Trommelten sich in die Herzen der Zuhörer: Die Cajón-Gruppe der NEW.

Bild: © Nordeifelwerkstätten gGmbH

Krimiautor Jürgen Schmidt gewährte Einblicke in seinen neuen Bad Münstereifel-Krimi.

Bild: © Nordeifelwerkstätten gGmbH

Euskirchen-Kuchenheim – Einmal im Jahr zeigen die Beschäftigten der Nordeifelwerkstätten (NEW) der interessierten Öffentlichkeit, dass ihr Leben auch von viel Kreativität geprägt ist. Beim vierten Kunst- und Kulturmarkt, ausgerichtet vom Team der NEW, gab es am vergangenen Samstag am NEW-Standort Kuchenheim wieder allerhand zu entdecken. Ein extra angefertigtes Programmheft führte durch den Tag, der angefüllt war mit Musik, Literatur, Malerei und bildender Kunst.

„Mit einem Bild für unseren langen Gang im Hauptgebäude fing vor drei Jahren alles an“, berichtete der Kuchenheimer Werkstattleiter Markus Wilden. Im Rahmen einer Betriebsakademie sei ein solches Bild gestaltet worden. „Das hat dann das künstlerische Interesse vieler Beschäftigter geweckt und die Nachfrage nach weiteren Aktionen ließ nicht lange auf sich warten“, so Wilden. Seither träfen sich mehrere Gruppen von Beschäftigten regelmäßig, um ihre künstlerischen Fähigkeiten weiter auszubauen.

Und dies mit großem Erfolg, wie man am Samstag erleben konnte. Darüber hinaus waren für diesen Tag Künstler mit Behinderungen aus anderen Einrichtungen eingeladen worden, ihre Werke beizusteuern. So zeigten unter anderem Künstler vom Atelier „Strichstärke“ aus Mönchengladbach ihre ganz unterschiedlichen und allesamt beeindruckenden Arbeiten. In dem Aquarell „Fieber“ von Mathilde Cremer war beispielsweise sehr intensiv der einsame Moment einer Krankheit erfasst. Und in der komplexen und groß angelegten Arbeit „Eine junge Frau erzählt aus ihrem Leben“ von Marco Houben schien das Thema „Warten“ eine zentrale Rolle zu spielen.

In Kuchenheim zeigten auch mehrere Schülerinnen und Schüler der Hans Verbeek Schule aus Euskirchen ihre kreativen Ergebnisse. Da gab es interessante Filzobjekte zu sehen, plastische Arbeiten aus Ton und sehr gelungene „Seifenblasen-Blumensträuße“, die in einer Mischtechnik aus Guache, Wasserfarben und Filzstiften entstanden waren.

Besonders bemerkenswert waren auch die Bilder von der NEW-Beschäftigten Angelika Zeydabadinejad, die mit sehr erdigen und eigentümlich leuchtenden Farben und erstaunlichen Linienführungen ganze Stadtansichten gestaltet.

Auch musikalisch hatte der Kunstmarkt einiges zu bieten. Die NEW-Cajón-Gruppe, geleitet vom Schlagzeuger und Perkussionisten Andreas Wohlfahrt, hatte erst ihren zweiten öffentlichen Auftritt vor Publikum, den sie aber locker meisterte und zu bekannten Musiktiteln ebenso trommelte wie zu eigenen Stücken. Das Gute an den Cajón-Trommlern war nicht zuletzt, dass ihre Instrumente im fast vollbesetzten NEW-Café gleichzeitig als Sitzgelegenheit dienten.

Musikalisch ungewöhnlich ging es auch bei der dreiköpfigen Band „Diessa Múak“ zu. Die Musiker boten nach eigener Aussage „ein klassisches Postrock-Set“ dar und entlockten Klavier, Gitarre und Schlagzeug eigentümlich melancholische Töne.

Nicht zuletzt hatten auch die Schriftstellerinnen und Schriftsteller wieder das Wort. Stefanie Engels, Roland Simons, Maria Mager, Franz-Willi Brock, Daniel Scheffler, Helena Brehme und Maik Bertram lasen aus ihren Prosa- und Lyrikarbeiten. Darüber hinaus gab Jürgen Schmidt, Fachkraft im Druckzentrum der NEW und Autor, einen Vorgeschmack auf seinen neuen Bad-Münstereifel-Krimi „Lidakis spielt falsch“.

Neben Kunst und Kultur wurde auch an das leibliche Wohl der Gäste mit Kaffee und Kuchen und süßen Häppchen der hauseigenen Bonbon-Manufaktur gedacht. Darüber hinaus zeigten Sportlerinnen und Sportler des Kuan Yin-Kampfkunstcenter aus Hellenthal ihr Können.

„Mit unserem Kunst- und Kulturmarkt wollen wir der Öffentlichkeit zeigen, dass die Beschäftigten der NEW nicht nur im Arbeitsalltag des Kreises Euskirchen einen festen Platz haben, sondern auch ihre kreativen und künstlerischen Ambitionen in das kulturelle Leben vor Ort  einbringen“, so NEW-Geschäftsführer Georg Richerzhagen. (Text: Eifeler Presse Agentur/EPA)

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